Cammer in Brandenburg

Chronik der Kooperation von Cammer in Schaumburg-Lippe und Cammer in Brandenburg


1991

Aus älteren Unterlagen geht hervor, dass anlässlich einer Jahreshauptversammlung des Heimat- und Trachtenvereines Cammer im Juni 1991 eine Diskussion darüber geführt wurde, wohin man einen 2-Tages-Ausflug machen könnte. Ein Vorschlag war, eine Fahrt in die neuen Bundesländer zu unternehmen. Bei der Diskussion um das Ausflugsziel wies Bürgermeister Fritz Senne darauf hin, dass es in Brandenburg ebenfalls einen Ort namens Cammer gebe, zu dem man Beziehungen knüpfen und einen Besuch dort abstatten könnte.

 

Dieser Vorschlag wurde mit großer Zustimmung aufgenommen. Fritz Senne sollte beim Gemeinderat in Cammer (Brandenburg) anfragen ob Kontakte gewünscht werden. Im heimischen Cammer (Schaumburg-Lippe) sei man gern bereit Besucher aus Brandenburg zu begrüßen.

 

Im Rahmen einer privaten Reise vom Ortsratsmitglied Erhard Saecker in die neuen Bundesländer, wurden die Kontakte im Auftrage des zwischenzeitlich neuen Ortsbürgermeisters Friedrich Rösener vertieft. Auf Grund der dann aufgebauten Kontakte erhielten die Mitglieder des Ortsrates Cammer (Schaumburg-Lippe) eine Einladung zu einer Karnevalssitzung, die in Cammer (Brandenburg) zu den traditionellen Veranstaltungen gehört. Aus diversen Gründen konnte dann aber nur Erhard Saecker in Begleitung seiner Frau der Einladung nach Brandenburg nachkommen. Dort erfolgte eine humorvolle Begrüßung zu Beginn der Veranstaltung. Die „Cammerschen“ – wie sich die Cammer Bürger dort nennen - erfuhren erstmals, dass es „hinter Hannover“ noch ein Dorf mit dem Namen Cammer gibt.

 

Am zweiten Tag des Besuches kam es zur Begegnung mit Bürgermeister Gerhard Rettig und Mitgliedern des Ortsrates. Nach einem Informationsaustausch bekundeten die Vertreter beider Orte, die nun begonnenen Verbindungen auszubauen und zu vertiefen. Im Mai 1993 soll in Cammer (Schaumburg-Lippe) dann eine Sitzung beider Ortsvertretungen stattfinden.

 

1993

Wie geplant traf am 01. Mai 1993 um 10:00 Uhr eine Delegation von Ortsratsmitgliedern aus dem brandenburgischen Cammer im schaumbug-lippischen Cammer ein. Zur Begrüßung war ein Frühstückbüffet aufgebaut, damit sich die Gäste nach vierstündiger Fahrt erst einmal stärken konnten. Während dieser Begegnung wurden die ersten Erfahrungen ausgetauscht, und die Ortsbürgermeister überreichten ihre Gastgeschenke.

 

Beide Bürgermeister betonten in Ihren Begrüßungsansprachen, dass die Partnerschaft zwischen den beiden Dörfern Cammer sich langsam entwickeln und somit von Bestand sein möge. Die außerdem anwesenden Vereinsvorsitzenden schlossen sich der Meinung an und sagten ihre Unterstützung beim Ausbau der Beziehungen zu.

 

Danach erfolgte die Besichtigung des Dorfgemeinschaftshauses. Die Gäste waren erstaunt und beeindruckt von der Anlage mit Räumlichkeiten für Familienfeiern, dem Gymnastikraum, Schießstand und dem vor kurzem angebauten Feuerwehrhaus. Erstaunt war man auch über den Einsatz und den Eigenleistungen der Cammer Bürger zur Erstellung dieses Gemeindezentrum. Mit Ortsratsmitgliedern begab sich die Delegation zur Maifeier nach „Friedrichs Ruh“ im Schaumburger Wald, wo dann bei Würstchen und Bier die ersten Bekanntschaften geknüpft wurden. Dem gemeinsamen Kaffeetrinken bei Edda Trudwig folgte ein Spaziergang durch Cammer. An Ort und Stelle konnte Ortsbürgermeister Fritz Rösener und die anderen Ratsmitglieder Auskünfte über den Dorfentwicklungsplan, den Ausbau der Straßen und andere anstehende Probleme erteilen.

 

Ein gemütliches Beisammensein im „Treffpunkt“ beschloss das Programm des ersten Tages. Hierzu nutzte Bürgermeister Gerhard Rettich die Gelegenheit, die derzeitige Situation im brandenburgischen Cammer darzustellen.

 

Am Sonntag stand die Besichtigung des Bückeburger Schlosses auf dem Plan. Danach führte ein Rundgang durch die Stadt vorbei an der beeindruckenden Barockfassade der Stadtkirche. Am Rathaus endete die harmonisch verlaufene Begegnung. Weitere Treffen in Kürze waren schon in Planung.

 

Bereits in der Jahreshauptversammlung des Heimat- und Trachtenvereines Anfang des Jahres 1993 widmete man sich intensiv dem Thema „Ausflug in den Spreewald“. Man war in diesem Jahr für die Ausrichtung des traditionellen Jahresausfluges der Vereine von Cammer und Päpinghausen verantwortlich. Die Fahrt sollte im Juni oder Juli stattfinden. Es stand fest, dass die 2-Tagesfahrt über Cammer (Brandenburg) nach Potsdam und dann in den Spreewald führen sollte Über Cottbus sollte es dann wieder zurück in die Heimat gehen.

 

1994

 

Cammer Schaumburg auf Gegenbesuch in Cammer (Brandenburg) 

 

Die Bockwindmühle in Cammer

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1997

Besuch der Freiweilligen Feuerwehr in Cammer Brandenburg anlässlich des dort ausgetragenen Amtsausscheides der Freiwilligen Feuerwehren des Amtes Brück.

 

2000

Im August 2000 lud Ortsbürgermeister Friedrich Rösener die Partnergemeinde in Brandenburg zu einem Treffen nach Cammer-Schaumburg-Lippe ein. Am Samstag, den 23. September 2000 trafen 46 „Cammeruner Duplikate“ (u.A. Mitglieder der Feuerwehr, der Arbeiterwohlfahrt und des gemischten Chores) am Dorfgemeinschaftshaus ein.

 

Nach einer kurzen Begrüßungsansprache des Ortsbürgermeisters Friedrich Rösener und einer Präsentübergabe durch den Vertreter des Partnerortes wurde erst einmal zu Tisch gebeten. Die angereisten Gäste aus Ostdeutschland ließen es sich jedoch nicht nehmen, vor dem großzügig gedeckten Frühstückbüffet zur Aufbesserung der Laune ein paar Lieder vorzutragen. Mit „Der Jäger aus Kurpfalz“, „Des Waldhorns süßer Klang“ und „Wach auf mein Herz“ waren schnell auch die letzten Berührungsängste genommen und es konnte zünftig geschmaust werden. Nach dem Frühstück wartete auf die Besucher noch ein großes Programm: Schifffahrt auf dem Mittellandkanal mit Schleusung und Essen im Ratskeller am Vormittag. Nach dem Mittagessen ging es auf Besichtigungstour zum Schloss und zum Mausoleum um den Tag bei Kaffee und Kuchen im Schlossgarten-Cafè ausklingen zu lassen.

 

2004

An der Feier zum 80-jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Cammer am Sonntag, den 18. Juli 2004 nahm auch eine Delegation aus dem brandenburgischen Cammer teil, mit denen man seit einigen Jahren freundschaftlich verbunden ist. Der Wochenendbesuch wurde auch dazu benutzt um sich in Achum in die Aufgaben der Flughafenfeuerwehr einweihen zu lassen. Im Vordergrund standen aber die Feierlichkeiten am Sonntag.

 

 

2008

Am 24. und 25. Mai 2008 ging die Fahrt der Verein aus Cammer und Päpinghausen mit ca. 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern nach Cammer-Brandenburg. Dort fand ein Fest anlässlich des 675-jährigen Bestehens der Ortschaft Cammer in Brandenburg statt. Bei herrlichstem Sonnenschein setzte sich um 13:00 Uhr der historische Umzug von der Mühle Rosenmüller in Bewegung. Es hatten sich viele Schaulustige eingefunden. Auf Treppenstufen, Stühlen, Bänken oder am Straßenrand stehend erwartete man den ca. 1 km langen „Zug“. Angeführt vom Jugendblasorchester Ziesar zog der Tross in das Dorf ein. Angefangen von der Besiedlung und den Adelsfamilien, wurden in den nachfolgenden Schaubildern die Geschichte der Kirche und Schule, des Handwerks, der Vereine sowie des ländlichen und bäuerlichen Lebens im Dorf dargestellt. Während die Bundestagsabgeordnete Andrea Voßhoff, Landrat Lothar Koch , SPD Landtagsfraktionschef Günter Baaske, der Brücker Amtschef Christian Großmann und Ortsteilbürgermeister Ulf Dingelstädt neben dem Mitorganisator Andreas Koska vom Festkomitee aus Cammer-Brandenburg zu Fuß im Festzug schritten, hatte es Christian Bonte-Friedheim, ein Urgroßenkel derer von Brösikge auf Cammer viel bequemer. Fröhlich, den vielen Schaulustigen zuwinkend, saß er, zwar nicht wie es sich einst gehörte in der Kutsche, sondern vorn neben dem Kutscher. Riesige Aufmerksamkeit genossen neben den von Hunden, Ziegen und Rindern gezogenen Fuhrwerken, die mit dieser ihnen ungewohnten Aufgabe manchmal etwas überordert schienen, und bockten, natürlich auch die Traktoren mit ihrer Technik. Der Festumzug, in den sich auch die Nachbarorte Damelang, Freienthal, Oberjünne, Ragösen und Golzow sowie eine Abordnung (Schützenverein-Feuerwehr-Trachtengruppe und Dorfjugend) der Partnergemeinde Cammer aus Schaumburg-Lippe einreihte, erschien den am Straßenrand stehenden viel länger als einen Kilometer. So dauerte es dann auch eine Stunde, bis sich das letzte Gefähgrt durch die am Straßenrand ausharrende Menge geschoben hatte. Erst nach Einfahrt und der Begrüßung des letzten Fahrzeuges im alten Schlosspark schritt man zur offiziellen Eröffnung der Feierlichkeiten.

 

Dem Organisationskomitee wurden von der anwesenden Politikerprominenz nur lobende und anerkennende Worte zuteil. Der Stress der Vorbereitungswochen hatte sich gelohnt. Günter Baaske, „der Nachbar aus Lütte“, wie man ihn in Cammer (B) nannte, freute sich am großen Zusammenhalt in den Dörfern, der sich auch im Festumzug wiederspiegelte und daran, dass die Historie als Wurzel der Erinnerung Fuß gefasst hatte. Mit seinen Worten: „Ich bin stolz auf dieses Dorf“ und „hier mitzumachen ist mir eine große Freude“ bereitetet er den Cammerschen große Anerkennung. Nach dem öffentlichen Teil konnte aber der Gutspark genossen wird en. Wer das bunte Treiben unter alten Bäumen bzw. sein Heimatdorf Cammer (B) einmal aus der Vogelperspektive betrachten wollte, der konnte zu einem Hubschrauberrundflug aufbrechen. Dass diese sehr begehrt warebn, bewiesen die immer wieder ertönenden Rotorblätter.

 

Das Programm im Gutspark bei dem Handwerker ihr Können zeigten, lockte immer wieder Interessierte an. Christian Bonte-Friedheim, der Nachkomme der letzten Gutsbesitzerfamilie auf Cammer und frühere stellvertretender Direktor der Welternährungsorganisation der UN, interessierte sich derweil für die im Gemeindehaus präsentierte Ausstellung. Sichtlich erfreut war er über die heimatgeschichtlichen Forschungen des 1945 abgerissenen Schlosses, da er das alte Cammersche Herrenhaus, das man einst als das schönste in der Mark Brandenburg bezeichnete, selbst noch aus Kindertagen kannte. Die in Wien ansässigen Nachkommen derer von Brösigke ließen an diesem Nachmittag durch ihn Grüße nach Cammer (B) überbringen.

 

2009

27 „Cammersche“ – also Bewohner von Cammer am Rande des Flämings, besuchten Ende September ihre Partnergemeinde in Cammer, die inzwischen Ortsteil von Bückeburg (Niedersachsen) im Schaumburger Land ist. Sie waren begeistert von der Gastfreundschaft und dem herzlichen Empfang bei den Namensvettern, die sich „Cammeruner“ nennen. Das Treffen fand anlässlich des von der Dorfjugend organisierten Erntefestes statt. Für die Brandenburger Gäste waren zwei Wagen zur Verfügung gestellt, die sich in die Kolonne der 33 Fuhrwerke einreihten. Die mitgebrachte Brandenburger Fahne wurde sofort gehisst.

 

2010

Im August 2010 wurde die Freundschaft mit einem für jedermann sichtbaren Zeichen bekräftigt. Die Cammeruner (S) brachten eine von Fritz Rösener gefertigte Bank aus solidem Eichenholz als Geschenk mit. „Cammer 2010 Schaumburg“ ist darauf zu lesen.

 

2011

Seit Jahren veranstalten die Feuerwehren gemeinsame Jugendzeltlager. 2011 waren die Kameraden aus dem an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen gelegenen Dorf beim traditionellen Drei-Dörfer-Wettkampf der Feuerwehren im Fläming dabei.

 

Dass auch die Westdeutschen etwas lernen können, macht Phillip Johnen deutlich. Der 17-jährige ist zum zweiten Mal im brandenburgischen Cammer. Dort findet er den selbst verwalteten Jugendklub spitze. „So etwas fehlt bei uns, es ist topp sich immer treffen zu können“, sagt der Junge. Dieser Wunsch wird von den Älteren nicht unbedingt befürwortet. „Unsere Jugend ist in einigen Vereinen, wie der Jugendtanzgruppe oder die Jugendfeuerwehr organisiert und kann sich dort treffen“, entgegnet Friedrich Rösener.

 

2012

Im Rahmen der 450-Jahr-Feier von Cammer (Schaumburg-Lippe) besiegelten dessen Ortsbürgermeister Hans-Georg Terner und sein Brandenburger Amtskollege Ulf Dingelstedt an diesem Tag das Papier. Dingelstaedt ist Bürgermeister der Gemeinde Planebruch, zu der auch das märkische Cammer gehört und gleichzeitig dessen Ortsvorsteher. Die beiden anderen Nachwende-Bürgermeister des Fläminger Zweimühlendorfes, Gerhard Rettig und Joachim Richter, wohnten der Zeremonie ebenso bei wie die Oberhäupter des schaumburgischen Dorfes. Dingelstaedt war mit etwa 30 Vereinsmitgliedern aus Cammer (B) nach Cammer (S) gefahren. Der heutige Ehrenbürgermeister von Cammer (B), Friedrich Rösener, pflegt seit inzwischen 20 Jahren die Kontakte. Sein Nachfolger Hans-Georg Terner durfte die Unterschrift unter das Vertragswerk setzen. Terner ist seit November 2011 im Amt. „In den 60 nach dem 2. Weltkrieg hatten wir nur 3 Bürgermeister, jeder war es gut 20 Jahre lang.“, erklärte der 62-jährige.

 

 

Bückeburgs Bürgermeister Rainer Brombach und der Landrat des Kreises Schaumbug-Lippe, Jörg Farr, waren ebenfalls dabei. „Die Stadt unterhält selbst Partnerschaften, lässt aber Ortsteilen freie Hand“, erklärte Hans-Georg Terner. Schwerpunkt der Vereinbarung sind die Zusammenarbeit von Vereinen, Feuerwehr und Jugend sowie Gewerbetreibenden. „Auf ein partnerschaftliches Miteinander der Kommunalpolitik haben wir mit Absicht verzichtet, da wir unterschiedliche Strukturen haben“, erkläret Ulf Dingelstaedt. Die evangelischen Kirchengemeinden beider Dörfer möchten nun ebenfalls Kontakt aufnehmen. „Der Pastor hat sich schon bei mir danach erkundigt“, berichtete Hans-Georg Terner. Dass die Zusammenarbeit gut funktioniert, zeigte sich bei Auftritt der Cammer Tänzer. Zum Abschluss der halbstündigen Vorführung tanzten sie gemeinsam die „Obernkirchner Tampete“. „In drei Kreisen mit jeweils vier Paaren wirbelten wir über die Tanzfläche, erklärte Margitta Rosenmüller. Sie ist immer noch von der Gastfreundschaft begeistert. Als nächstes kommt eine Delegation aus Bückeburg nach Brandenburg. „Wir wollen bei der Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses dabei sein“, erklärte Hans-Georg Terner.

 


2013

Zur Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses in Cammer (Brandenburg) am Samstag, den 20.04.2013, nahm auch eine Delegation vom Ortsrat und Feuerwehr aus Cammer (Schaumburg-Lippe) teil.

 

 

Nachfolgend ein Bericht von Andreas Koska – vom Fläming-Echo:

 

Als ein kleines Häus­chen zu brennen begann, rückte die Kindergruppe des Freiwilligen Feuerwehr Cammer sofort an. Als erstes wurde der gefährdete Teddy gerettet, danach gelöscht. Es folgte eine simulierte Fettex­plosion. Zudem ist ein Verletz­ter aus einem Fahrzeug ge­schnitten worden. All diese Schauübungen der jungen und erwachsenen Brand­schützer gehörten zum Pro­gramm des Tages der offenen Tür, mit dem das neue Geräte­haus der Freiwilligen Feuer­wehr Cammer am Samstag in Betrieb genommen wurde.

 

Die offizielle Einweihung am Freitag war da schon Ge­schichte. Am Vorabend hatte sich Architektin Kornelia Ste­phan aus Neuehütten vor ge­ladenen Gästen schon bei al­len Beteiligten für die gute Zu­sammenarbeit bedankt, um dann an Christian Großmann den symbolischen Schlüssel des Hauses zu übergeben. Der Brücker Amtsdirektor er­innerte indes an vorangegan­gene, langwierige Standortdis­kussionen für den 462 000 Euro teuren Bau. Er favori­sierte anfangs ein Grund­stück im leerstehenden Wohngebiet. Bürgermeister Ulf Dingelstaedt und die Lei­tung der örtlichen Wehr be­standen von Beginn an auf dem heutigen Standort im Zentrum des Dorfes unmittel­bar gegenüber der Kirche.

 

„Es handelt sich im Prinzip um einen Zwilling des Feuer­wehrgerätehauses in Linthe" erinnerte der Amtsdirektor in seiner Eröffnungsrede. Aller­dings wurden in Cammer ei­nige Kleinigkeiten verändert. „Wir haben aus den Erfahrun­gen der Linther Kameraden gelernt", erzählte Ortswehr-führer Michael Göde. Die Fahrzeughalle ist um 2,5 Me­ter verlängert und das Rolltor höher angesetzt worden, „falls die Träume von einem neuen Fahrzeug mal wahr werden sollten", fügte der 39-jährige hinzu.

 

Wie sehr der Neubau ge­braucht und herbeigesehnt wurde, zeigten die Worte von Hans-Georg Terner, dem Bür­germeister von Cammer in Niedersachsen, der Partnerge­meinde des brandenburgi­schen Cammers. „Als ich zum Antrittsbesuch vor gut einem Jahr hier war, da passten in das alte Haus neben dem Fahrzeug nur noch eine Bank und ein Kasten Bier", so seine Erinnerung. Jetzt will er von dem neuen Gebäude als Bei­spiel für zukünftige Bauten in seiner Heimat erzählen. Eine großzügige Halle mit Absaug-vorrichtung für Abgase, gesonderte Sanitärtrakte für Frauen und Männer, ein Schu­lungsraum sowie ein Büro für den Wehrleiter sind entstan­den. Die Zufahrten wurden erst vor einer Woche fertig. Im Garten haben die Kamera­den in Eigenleistung eine Übungsbahn präpariert.

 

Dass die knapp eine halbe Million Euro gut investiert sind, zeigen die Zahlen. An­ders als in vielen anderen Dör­fern besteht dort keine Ge­fahr, dass die Wehr in naher Zukunft aufgelöst werden müsste. Die Freiwillige Feuer­wehr Cammer hat aktuell 23 aktive Mitglieder.

 

Während Amnwehrführer Uwe Paul eine Figur St. Flori­ans, dem Schutzpatron der Blauröcke, überreichte, seg­nete Pfarrer Jens Meiburg das neue Gerätehaus und die Ka­meraden. Er sah Verbinden­des zwischen Kirche und Wehr: „Wir sehen beide die Not und versuchen, darauf zu reagieren und zu helfen", sagte der Geistliche.

 

Insgesamt feierte die freiwil­lige Feuerwehr das gesamte Wochenende über die Einwei­hung. Mehrere Hundert Men­schen nutzten bis gestern die Gelegenheit, das Haus in Au­genschein zu nehmen.

 

2014

Am Samstag, den 13. September 2014 nahm eine Gruppe von 27 Personen, unter Leitung von Jürgen Alzen, die Einladung zum „Fläming-Markt“ nach Cammer in Brandenburg wahr. Um 07:30 Uhr war die geplante Abfahrt ab Dorfgemeinschaftshaus Cammer. Es waren alle gemeldeten Personen da, bis auf den Ex-Bürgermeister Friedrich Rösener. Nach diversen Versuchen war es gelungen ihn zu erreichen. Er hatte den Termin „verschlafen“. Also ging die Fahrt ohne ihn los. An der Tank- u. Rastanlage Marienborn wurde eine Pause eingelegt. Auf einmal rief jemand: „Ich glaube da ist Fritz Rösener gerade vorbeigefahren, das war sein Auto!“ Wer ihn kennt, der weiß, dass ihm das auf jeden Fall zuzutrauen wäre. Außerdem gab es dann natürlich darüber wieder Diskussionsstoff für die restliche Reise. Wir trafen so gegen Mittag am Festplatz ein. Da dort gerade die Begrüßungsreden der Lokalprominenz gehalten wurden, konnten wir zunächst schon einmal einen kurzen Spaziergang auf dem Gelände durchführen. Dabei trafen wir dann auch tatsächlich Fritz Rösener, der sich bereits mit seinen „Bekannten“ unterhielt. Natürlich musste er sich viele Sprüche anhören, aber für ihn war es wichtig, dass er jetzt dabei war. Nachdem dann der Bürgermeister Dingelstaedt sein Pflichtprogramm erfüllt hatte, wurden wir kurz begrüßt um dann gleich gemeinsam zu einem nahegelegenen Lokal zum Mittagessen zu gehen. Nach einer kurzen Begrüßungsansprache des Bürgermeisters und der Dank der Delegationsleitung für die Einladung konnte gespeist werden. Natürlich ergaben sich dabei die ersten Kontakte für die Personen, die nun erstmalig in Cammer Brandenburg waren bzw. schon „Altgediente“ tauschten mit Ihren Ansprechpartnern Informationen aus. Nach dem Essen und einem Abschlussgetränk im Lokal ging es gemeinsam zu Fuß wieder zum nahegelegenen Markt. Man merkte die Besucher wurden mehr und mehr und nun hatten alle die Möglichkeit in Eigenregie den gesamten Markt zu erkunden. Im Rahmen des gesamten Tages-Festprogrammes hatten auch die mitgefahrenen Mitglieder des Heimat- u. Trachtenvereines Cammer ihren Auftritt auf der Bühne. Eine gelungene Sache, und es gab auch den verdienten Beifall. Das Wetter war durchwachsen, aber es regnete nicht. So gegen 16:00 Uhr waren wir zum Kaffeetrinken eingeladen um dann nochmals kurz ins Marktgeschehen einzutauchen. Man musste allerdings aufpassen, dass man bei den vielen Einladungen zu einem Glas Bier oder ähnlich nicht die Übersicht verlor, denn eines muss man den „Cammerschen“ lassen, sie waren uns gegenüber sehr spendierfreudig. Geplante Abfahrt war 18:00 Uhr. Es waren alle da, bis auf eine Person. Da keine einer Ahnung hatte wo er wohl sein konnte, blieb nichts anderes übrig als im Bus zu warten. Nach ca. 15 Minuten war dann auch der Vermisste wieder da und die Fahrt Richtung Cammer Schaumburg-Lippe konnte beginnen. Der Getränkestand im Bus wurde noch reichlich erleichtert und so gegen 22:00 Uhr trafen wir feucht, fröhlich wieder zu Hause ein. Ein gelungener Tag mit Wiederholungscharakter.

 

2018

Ulf Dingelstedt war zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Fr. Rösener in Cammer.